Ist ein BGE in existenz-sichernder Höhe finanzierbar?

Ja, solange das Grundeinkommen unterhalb des Durchschnitts-Einkommens liegt.

Praktisch, solange es deutlich darunter liegt.

Das Finanzierungs-Volumen entspricht bei weitem nicht dem oft referenzierten Produkt aus Grund-einkommen mal Bevölkerung. Für den größten Teil der Bürger kompensieren sich Grundeinkommen und zusätzliche Steuern weitgehend bei einem leichten, meist positiven, manchmal auch negativen Einkommens-Saldo.
Mit geringeren Einkommen wächst der Einkommensvorteil, bei zunehmend hohen Einkommen der Einkommensverlust. Ein Transfer findet im wesentlichen von sehr hohen Einkommen zu sehr niedrigen Einkommen statt, und von Kinderlosen zu Familien.
Im Vergleich zu heute findet jedoch kein zusätzlicher Transfer zu ALG-2- und Sozialhilfe-Beziehern statt, da das BGE geringer als die bisherigen Transferkosten ist, wenn man die hohen Bürokratiekosten und Zuschüsse (von Staat und Versicherten) für deren Krankenversicherung einschließt.

Bedeutet dies, dass die große Schicht mit mittleren Einkommen überhaupt keinen Vorteil von einem Bedingungslosen Grundeinkommen hat?

Keineswegs:

Der Wegfall der heutigen Kosten für die Sozialbürokratie kommt allen Grundeinkommens-Beziehern in Form eines höheren Grundeinkommens zugute.
Ein weiterer deutlicher Einkommensvorteil ergibt sich daraus, dass mit einem Grundeinkommen viele Ausgaben für die private Absicherung entfallen können:
Beiträge zur Rürup- oder Riester-Rente, zu Berufsunfähigkeits- und Lebensversicherungen, der Anteil für Streikkassen in den Gewerkschaftsbeiträgen u. v. m.
Außerdem wächst die Kreditfähigkeit und sinkt das Mietausfall-Risiko für viele, insbesondere für
Familien, was zu geringeren Kreditkosten bzw. Mieten führt.

BGE-Kritiker, die nicht richtig rechnen können (der wollen), erkennt man daran, dass sie von exorbitanten Transferzahlungen sprechen, z.B. 500 Milliarden Euro und mehr.

 

Letzte Bearbeitung: 11.02.2018, 22:00